Ludwig Laser im Keramik-Museum Bürgel

Nach fast einmonatiger Schließzeit wegen Renovierungsarbeiten und Ausstellungswechsel ist das Keramik-Museum Bürgel ab dem 21. Mai 2022 wieder für Besucher geöffnet.
Im Sonderausstellungsbereich präsentiert der Förderkreis Keramik-Museum Bürgel und Dornburger Werkstätten e.V. bis zum 03. Oktober 2022 mit knapp 90 Stücken die Entwicklung und das aktuelle Werk des in Berga arbeitenden Töpfermeisters Ludwig Laser.

Foto: Ludwig Laser ©Keramik-Museum Bürgel

Kunst.Keramik – beides bestimmt das Leben und Schaffen Ludwig Lasers. Wie viele seiner Handwerkskollegen ist er Lebenskünstler. Ein Leben geprägt von zielgerichteten Umwegen um Töpfermeister zu werden, auf dem Weg zur eigenen Werkstatt, in der Ausprägung des eigenen Stils. Ein Leben voller Experimentierfreude, Kreativität und Witz. Ein Leben stückhaft in Ton gebrannt.

Dem 1960 in Plauen geborenen Laser blieb das angestrebte Studium an der Kunsthochschule wegen „Ärger mit der Obrigkeit“ verwehrt. Und so stand am Anfang eine grundständige Handwerksausbildung im Brandenburgischen Töpferzentrum Crinitz. Traditionelles Steinzeug aus dem Freifeuerofen zeugt davon, wie Laser eine gelebte Verbundenheit mit der Geschichte des Handwerks entwickelte und selbst zum Meister seines Fachs wurde.

©Foto: Ludwig Laser ©Keramik-Museum Bürgel

Unermüdlich verfolgte er nach den Wanderjahren die Mitbegründung einer eigenen Werkstatt, doch die wirtschaftlichen Umstände in der DDR erforderten Einfallsreichtum. Hier stand vor allem der holz- und kohlegefeuerte Brand im Mittelpunkt von Lasers Schaffen. Aber der Fall der Mauer brachte schon bald neue Möglichkeiten und Herausforderungen: der sichere Absatz des raren DDR-Töpferguts weicht der allumfänglichen Konkurrenzsituation westlicher Waren. Lasers Ausweg war die Kunst. Im Leben wie im Handwerk.

Ein Vierseitenhof im Thüringischen Obergeißendorf wurde neuer Lebensmittelpunkt und -aufgabe, Werkstätte und kultureller Treffpunkt. Hier entstand Neues. Lasers grafische Arbeit nahm stärkeren Einfluss auf die Keramik. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Raku-Brand, inspiriert von der traditionellen japanischen Töpferei.

Ein Zufall machte ihn zu einem Spezialisten für Kristallglasuren. In Kombination mit der Form übergroßer Doppelwandobjekte fertigt Laser einzigartige Kunstwerke. Die Herstellung von Glasur und Form befindet sich im technischen Grenzbereich und ist störanfällig. „Da ist es fast ein Wunder, wenn am Ende tatsächlich ein makelloses Werk gelingt.“ Aber dies seien schließlich die Stücke, auf die man besonders stolz sei, so Laser.
(Text: Konrad Kessler)

Ausstellungsdauer:
21. Mai bis 03. Oktober 2022

Öffnungszeiten:
Di bis So von 11.00–17.00 Uhr

Keramik-Museum Bürgel
Am Kirchplatz 2
07616 Bürgel
Tel 0366 9237 333
post@keramik-museum-buergel.de
www.keramik-museum-buergel.de

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