Vortrag mit Aleida Assmann im Keramikmuseum Westerwald

„Kann man die Vergangenheit reparieren?“ unter diesem Titel lädt das Keramikmuseum Westerwald am Freitag, den 18. November 2022 um 19.00 Uhr zu einem Vortrag von der renommierten Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann ein.

Erinnern ist kein rein individuelles Geschehen, sondern stets in politische und gesellschaftliche Kontexte eingebunden. In ihrem Vortrag fragt Aleida Assmann nach den biologischen Rhythmen und sozialen Rahmen des Erinnerns und Vergessens, sowie nach historischen Brüchen und nationalen Narrativen.

Aleida Assmann, ©Foto: privat

Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann (*1947) hielt von 1993 bis 2014 die Professur für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz inne. Das Thema ‚Kulturelles Gedächtnis‘ gehört zu einem ihrer Forschungsschwerpunkte. Sie wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen bedacht, wie dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (zusammen mit ihrem Mann Jan Assmann), dem Karl Jaspers Preis und dem Verdienstkreuz 1. Klasse. Seit 2003 ist sie Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. 2020 wurde sie in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste berufen.

Gertraud Möhwald: Kopf mit offenem Mund, 1997. Sammlung Michael und Klaus Reinecker, ©Foto: Helge Articus

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Gertraud Möhwald“ statt.
Möhwald wurde 1922 in Dresden geboren und studierte und lehrte an der Burg Giebichenstein in Halle. Ihre Figuren stellen die universellen Fragen nach Leben und Tod, Heilung und Zerstörung, Vergangenheit und Erinnerung.
Nicht die perfekt gestaltete, sondern eher die werdende und brüchige Form galt ihrem Interesse. Sie sagte selbst dazu: „… es ist so, dass Erinnerung an das Gewesene für mich ganz wichtig ist. Dass man Erinnerungen sichtbar lesen soll, beispielsweise in Dresden. Dass da alles so vollkommen vom Boden verschwunden ist, das nimmt mir wirklich den Bezug zu der Stadt wie sie gewesen ist. Alles wird wieder so heil. Und es ist nicht heil. Man soll auch nicht denken, dass, wenn man etwas oberflächlich wieder in Ordnung bringt, das andere nicht gewesen ist. Das ist aber die menschliche Natur, die nicht erinnert werden will an das, was sie verunsichert, nicht an Verletzungen.“ *Keramik Magazin 5, 1999, S. 14.
(Text: Keramikmuseum Westerwald)

Vortrag: „Kann man die Vergangenheit reparieren?“
von Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann
Freitag, den 18. November 2022 um 19.00 Uhr
Abendkasse: 7 Euro

Die Museumsleiterin Dr. Nele van Wieringen führt um 18.15 Uhr durch die Ausstellung “Gertraud Möhwald”.
Für die Führung melden Sie sich bitte an unter: kontakt@keramikmuseum.de

Die Ausstellung „Keramikmuseum Westerwald zeigt Gertraud Möhwald“ ist noch bis zum 26. Februar 2023 im Keramikmuseum zu sehen.

Öffnungszeiten:
Di bis So 10.00-17.00 Uhr

Keramikmuseum Westerwald
Deutsche Sammlung für Historische und Zeitgenössische Keramik
Lindenstraße 13
56203 Höhr-Grenzhausen
Tel 02624 946010
kontakt@keramikmuseum.de
www.keramikmuseum.de

Das könnte Dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert