Studienrichtung im Studiengang Plastik.Keramik

ausbildung_naussed

Burg Giebichenstein
Hochschule für Kunst und Design Halle

Lehrkonzept

Keramik ist Material: willig und eigenwillig: Easy comes and easy goes. Man hat schnelle Erfolge und braucht doch Jahre, um es zu überlisten. Wo Keramik als Kunst- oder Handwerkskategorie verstanden hat, öffnen sich von Klischees verstopfte Schubladen und lassen in heute ungeordnete historisierende Abgründe unproduktiver Wertsysteme schauen. Hierarchien zwischen den Gattungen verhindern die wesentlichen Bewertung der Arbeit nach Qualitätskriterien im gesuchten gesellschaftlichen Kontext, das Urteil über die Erfüllung des selbst gestellten Anspruches.

Unser Grundstudium beginnt mit dem Sandkastenspiel und experimentieren. Das Material wird nach der technologischen Grundausbildung neu erfunden, eigene handschriftliche Möglichkeit erprobt. Regeln der Gestaltung werden formuliert, erfüllt, übertreten. Kreativität ist unendliches Spiel mit endlichen Mitteln. Im Hauptstudium stehen dann die Arbeit an Inhalten und Kontexten, die Vermittlung eigener Botschaft an den Rezipienten im Vordergrund. Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, Umgang mit öffentlichen Räumen und verbaler Diskurs haben hier katalytische Bedeutung.

Unsere Mitte sind die Werkstatt, das vertraute Material und die gemeinsame Werkbetrachtung. Dabei werden Spielräume abgesteckt zwischen Wäg- und Unwägbarem, zwischen Gewohntem und Unerwartetem. Es braucht außer Hauptsätzen viele Nebensätze. Wie erklärt man die Grenze zwischen Schmelz und Schmalz, zwischen Prägnanz und Klischee, zwischen Mission und Eitelkeit? Theoreme der Kunst haben ihre Stärke in der Subjektivität. Kunst ist nicht objektiv sondern exemplarisch, wenn sie gut ist. Die Autarkie in der keramischen Produktion ermöglicht kompromisslose Genauigkeit der Subjektivität. Zur Kunst gehört das Unerklärbare. Das, was nicht erklärbar bleibt, bildet den Raum der Zwischentöne, in dem Kunst beginnt zu wirken. Kunst ist sinnlich, emotional, launisch, mal momentan, mal ewig wirksam. In der Lehre geht es um die Bündelung von Fähigkeiten und um die Inszenierung von Vergleichsmöglichkeiten. Lehre ist Option.
Prof. Antje Scharfe

Abschluss
Diplom für Bildende Künste

Kurzbeschreibung
– Fundiertes künstlerisches Grundstudium
– Fachspezifische Projektarbeit im Hauptstudium

Studienschwerpunkte:
Nach einer technologischen Grundausbildung sollen die Studierenden das Material der Keramik für sich neu im Experimentieren erfinden und zu einer eigenen künstlerischen Sprache entwickeln.

Ausstattung:
Ausgezeichnete Werkstätten, die Ausstattung ermöglicht das Arbeiten mit allen keramischen Techniken.

Studienanfänger pro Jahr: 2-7

Voraussetzungen
– Allgemeine Hochschulreife und künstlerische Eignung
– Keine fachspezifischen technisch-handwerklichen Vorkenntnisse gefordert

Ausnahmefälle:
Bei überragender Begabung in Verbindung mit beruflicher Erfahrung kann auf die allgemeine Hochschulreife verzichtet werden.

Regelstudienzeit
Grundstudium: 4 Semester
Hauptstudium: 6 Semester einschließlich Diplomarbeit
Diplomarbeit: schriftliche und praktische Arbeit, Diplomkolloquium

Studienbeginn
Wintersemester

Aufbaustudium
Aufbaustudium Bildende Kunst
Meisterschüler durch Ernennung

Infos unter: Burg Griebichenstein

Fotos von Studienarbeiten aus der Studienrichtung Keramik. Dazu die Bildlegenden:

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Katrin Kreiser
5.Studienjahr 2009
Dose
Höhe 22 cm
Elektroofen 1160 Grad gebrannt
weiße engobe, Oxyde, Glasur

ausbildung_brueckner

Yvonne Brückner
5. Studienjahr 2009
„Auftritt, links“
90x90x65 cm
Elektroofen 1160 Grad gebrannt,
Steinzeug, Porzellan, Engobe, Spanplatte

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Hannes Uhlenhaut
4. Studienjahr 2009
„Trash“
Höhe 20cm, Durchmesser 10cm
Elektroofen, 1160 Grad gebrannt
Porzellan

ausbildung_naussed

Nina Naußed
„Tuben“
je 16cm
Gasofen reduzierend 1280 Grad gebrannt
Porzellan, Materialmix

Informationen zur Keramik unter:
Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle


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