Preisträgerinnen Siegburger Keramikpreis 2022

Zum vierten Mal wurde am 09. Januar 2022 der Siegburger Keramikpreis verliehen. Dieser stand anlässlich des 100. Todestages des in Siegburg geborenen Kompositen Engelbert Humperdinck im Jahr 2021 unter dem Motto „Ton und Töne – Der Ton macht die Musik“.

Die Preisträgerinnen v.l.n.r.: Christine Ruff, Ellen Rijsdorp, Monika Debus

Insgesamt wurden von den 45 ausgestellten Werken (von Keramikern aus Deutschland, Frankreich, Österreich, den Niederlanden, Belgien) drei prämiert, drei erhielten eine lobende Erwähnung, zwei werden durch das Stadtmuseum angekauft. Einen weiteren Ankauf tätigte der Verein der Freunde des Stadtmuseums e.V.

Die KeramikerInnen nutzten den weiten Interpretationsspielraum des Mottos „Ton & Töne“ und zeigen noch bis zum 23. Januar die Vielfalt der Keramik.

Der Jury gehörten Dr. Susanne Haase-Mühlbauer (Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Siegburg, promovierten Musikwissenschaftlerin) , Dr. Gundula Caspary (Stadtbetriebe Siegburg AöR, Leiterin des Stadtmuseums; Kunsthistorikerin), Ines Hasenberg (Keramikgestalterin/ Organisation, Konzeption & Auswahlprozess Siegburger Keramikmarkt & Keramikpreis) und Miriam Rousseau (Organisation Siegburger Keramikmarkt & Keramikpreis, Stadtbetriebe Siegburg AöR Fachbereich Tourismusförderung) an.


1. Preis (2.000 €): Ellen Rijsdorp, „Tonleiter für Musik oder Skala“
Auszug aus der Jurybegründung: „Reminiszenzen an frühe Neumennotation oder auch zeitgenössische Notation Neuer Musik, spielt mit Höhen und Tiefen genauso wie mit den Ton-Charakteren und „Klang“-Farben. Das Ensemble erscheint wie eine Ton gewordene Synästhesie. (…)“

Ellen Rijsdorp, „Tonleiter für Musik oder Skala“

2. Preis (1.200 €): Monika Debus, „Blaue Form“
Auszug aus der Jurybegründung: „Das Objekt zeigt sich im Spannungsfeld zwischen spielerisch-tänzerischer Leichtigkeit und exakter Statik und erinnert in seiner ausbalancierten Formgestaltung an die muschelförmige Klangarchitektur des Berliner „Haus der Kulturen“ („schwangere Auster“). Zudem korrespondiert die Oberflächengestaltung in Schwingungskurven mit der Form des Objekts. (…)“

Monika Debus, „Blaue Form“

3. Preis (800 €): Christine Ruff, „Wackelschalenskulptur“
Auszug aus der Jurybegründung: „Das aus ursprünglich zwei formal identischen Einzelschalen bestehende Objekt lässt die Einzelteile zum Gesamt-Klang einer neuen, faszinierenden Form verschmelzen. (…)“

Christine Ruff, „Wackelschalenskulptur“

Belobigungen (je 250 €):
Uta Blindow, „Klangquadrat“
Auszug aus der Jurybegründung: „Das Klangquadrat aus 36 Klangschalen lässt den Ton im Wortsinn Musik machen. Den einzeln gefertigten Schalen, die über Holz-Klöppel anschlagbar sind und im Ambitus einer Oktave klingen, ist Massivholz und Moos unterlegt, eine Klangschale ist mit einer Hagebutte versehen. Es symbolisiert den Wald, in dem sich das aus der Humperdinck-Oper „Hänsel und Gretel“ bekannte Geschwisterpaar verliert. Gleichermaßen lassen sich hier ganz spielerisch solche Klänge, wie das „Hagebuttenlied“ oder der „Abendsegen“ wiederfinden. (…)“

Beate Pfefferkorn, „Zwischentöne“
Auszug aus der Jurybegründung: „Wie an einer überdimensionierten Kette (Länge ca. 140cm) finden sich hier eine Vielzahl an glockenförmigen Einzelteilen. Klang wird hier farblich visualisiert. Farbnuancen symbolisieren eine Folge von Einzeltönen. (…)“

Meng-Chan Yu, „Dancing cups – Klang eines umgekippten Bechers“
Auszug aus der Jurybegründung: „Humorvoll und mit Leichtigkeit zeichnet die Künstlerin in der Folge von drei unterschiedlich gestalteten und verschieden aufgestellten Porzellanbechern die Bewegungsfolge eines umkippenden Bechers und seiner Füllung in drei Schritten. Den Klang des umkippenden Bechers beschreibt sie, indem sie die innere Flüssigkeitsbewegung außen sichtbar macht. (…)“

Ankäufe durch das Stadtmuseum Siegburg:
Nathalie Schnider-Lang, „Caliente“
Auszug aus der Jurybegründung: „In ihrer Variation über ein altes Thema (die menschliche Figur) fixiert die Künstlerin das Miteinander eines tanzenden Paares, das – wie Humperdincks Königskinder – nicht zueinander finden kann. Das skulpturale Objekt besticht durch seine formale Ausdrucksstärke und die kunstvolle keramische Gestaltung. Während ihrer Arbeit mit dem Ton wird Nathalie Schnider-Lang immer von Musik begleitet und geleitet. (…)“

Karima Duchamp „Golden Rocks organics#1“
Auszug aus der Jurybegründung: „Karima Duchamps „Felsen“ erscheint gleichsam standhaft und fragil, wie gewachsen und doch komponiert. Aus zahlreichen kleinen Porzellanfragmenten zusammengesetzt, ist er sowohl Gefäß, als auch Objekt. Die mosaikartige Struktur der Skulptur verleiht ihr einen pulsierenden Rhythmus. (…)“

Ankauf durch den Verein der Freunde des Stadtmuseums e.V.:
Kim Hyunjin „Alles fließt“

Eine Broschüre mit allen Teilnehmern und Preisträgern des 4. Siegburger Keramikpreis wird im März 2022 veröffentlicht.
Seit 2015 verleiht die Stadt alle zwei Jahre den Siegburger Keramikpreis. In diesem Jahr wurde der Keramikpreis erstmalig losgelöst vom Siegburger Keramikmarkt und damit auch von einer Marktteilnahme ausgeschrieben und verliehen.

Siegburger Keramikpreis 2022
TON & TÖNE – DER TON MACHT DIE MUSIK

Ausstellungsdauer:
09. bis 20. Januar 2022

Öffnungszeiten:
Di bis Sa 10.00-17.00 Uhr
So 10.00-18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Stadtmuseum Siegburg
Markt 46
53721 Siegburg
Tel 02241 1027410
www.stadtmuseum-siegburg.de

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