Yael Atzmony/Israel und Waltraud Eich im KMB

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Das Keramik-Museum Berlin zeigt noch bis zum 25. Januar 2016 zwei Ausstellungen. Die israelische Künstlerin Yael Atzmony präsentiert das „Sobibor Projekt“. In einer Installation mit keramischen Materialien in Kombination mit Video-Kunst setzt sie Gedanken und Recherchen zu ihrer eigenen Biographie um. Die zweite Ausstellung beinhaltet das Lebenswerk der in den 1950er Jahren keramisch tätigen Künstlerin Waltraud Eich.

Sobibor-Projekt. Aufspüren der Vergessenheit
Objekte und Installationen von Yael Atzmony/Israel

Waltraud Eich (1925 – 2010). Keramik der 50er Jahre

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Sobibor-Projekt. Aufspüren der Vergessenheit
Die Künstlerin Yael Atzmony lebt und arbeitet in Rehovot/Israel. Unter anderem lehrt sie an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem und hat schon zahlreiche Ausstellungen sowohl in Israel als auch im Ausland realisiert.
Das „Sobibor Projekt“ basiert auf ihrer eigenen Biographie – ihr Vater, Dov Freiberg (1927-2008), war einer der wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Sobibor. Nach seinem Tod stieß Yael Atzmony u.a. bei Recherchen in einem Archiv in Warschau auf Pläne des Lagers, die von Überlebenden 1945 aus deren Erinnerung gezeichnet wurden, darunter auch ein Plan aus der Hand ihres Vaters. Dies bewegte sie, sich auf weitere Spurensuche zu begeben – so auch in Sobibor – und die Ergebnisse dieser Nachforschungen in keramischen Materialien in Kombination mit Video-Kunst umzusetzen, um die Geschichte mit ihren eigenen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten in Gedenken an ihren Vater zu erzählen.
Das Ende des II. Weltkrieges vor 70 Jahren und die Befreiung aus den Konzentrationslagern wie auch die vor 50 Jahren aufgenommenen diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, sind für uns Anlässe, sich auch in unserem Museum dem Thema zu widmen und anhand einer Ausstellung dem Vergessen schrecklicher Taten in unserer Vergangenheit entgegen zu wirken.

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Waltraud Eich (1925 – 2010). Keramik der 50er Jahre
Die zweite Ausstellung widmet sich Objekten und Gefäßen der ausschließlich in den 1950er Jahren keramisch tätigen Künstlerin Waltraud Eich und wird in Fachkreisen als Sensation angesehen.
Seit über 50 Jahren gab es  keinen repräsentativen Querschnitt ihres Werkes zu sehen.

Von ihren insgesamt 3070 durchnummerierten, in eigener Werkstatt in Düsseldorf zwischen Anfang 1952 und Ende 1957 entstandenen Unikaten, werden ca. 135 in dieser Ausstellung zu sehen sein. Wie kaum eine andere deutsche Künstlerin fand sie, in dieser von der Suche nach neuen Formen geprägten Zeit, internationale Beachtung und Anerkennung für ihre meist zeittypisch asymmetrisch gestalteten Keramiken. Unverkennbar sind ihre dicken, pastosen, übereinander liegenden Glasurverläufe, die erhabene Schlieren und Tropfen bilden und somit ihren Arbeiten eine gewandtartige Hülle verleihen.
Waltraud Eich, verh. Bubela-Eich, war in ihrem Werk stark von der Zeit als Volontärin in der Werkstatt von Richard Bampi, Kandern/Südschwarzwald (1951) beeinflusst. Zuvor hatte sie nach einer Töpferlehre, an der Staatl. Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen sowie an der Werkkunstschule Krefeld studiert. Ihre Gesellenprüfung absolvierte sie 1950 in Krefeld und bestand 1953 in Düsseldorf die Meisterprüfung.
Die Exponate sind zum großen Teil Privat-Leihgaben und stammen aus dem Nachlass der Künstlerin.

Ausstellungsdauer:
28. August 2015 bis 25. Januar 2016

Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 12.00-17.00 Uhr
Sa/So 13.00-17.00 Uhr

Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13
10585 Berlin
Tel 030 321 23 22
info@keramik-museum-berlin.de
www.keramik-museum-berlin.de

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