Zum Tod der Keramikerin Ika Schilbock

Ein bekanntes Gesicht aus der Freiburger Kunstszene ist für immer entschwunden.

Jahrzehntelang war Ika Schilbock präsent im Kunstverein, der Gedok, der Galerie Baumgarten und dem Morat-Institut, im Museum für Neue Kunst – kurz überall, wo man Künstlern begegnen und sich über ihre Kunst austauschen kann. So ein Ort der Begegnung war über 40 Jahre auch ihr Keramikatelier auf der Insel mitten in Freiburgs Altstadt, nicht zuletzt durch die jährlichen Werkstattausstellungen mit interessanten und namhaften Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und den Nachbarländern.

Ika Schilbock, 1926 in Elberfeld geboren und bei Monika Maetzel in Hamburg als Gesellin tätig, wollte nach der Meisterprüfung 1954 eine Existenz in Australien aufbauen. 1957 kehrte sie jedoch zurück und arbeitete als Werklehrerin an der Hermann-Lietz-Schule in Bieberstein, bis sie sich 1966 eine eigene Werkstatt in Waldkirch leisten konnte.

1970 zog sie nach Freiburg in die Gerberau. Viele junge Menschen absolvierten dort ihre Ausbildung und profitierten von der ungewöhnlichen Experimentierfreude und Weltoffenheit ihrer Meisterin. Neben dem existenzsichernden Geschirr eigener Herstellung gewann für sie das anspruchsvolle Gefäßunikat zunehmend an Bedeutung und wurde zum begehrten Liebhaber- und Sammlerobjekt.

Erste Erfolge stellten sich früh als Teilnehmerin am großen Concorso Internationale della Ceramica d’Arte von Faenza ein. In den 70er und 80er Jahren waren ihre Arbeiten bei den wichtigsten Wettbewerbsausstellungen zum Westerwälder und Offenburger Keramikpreis zu sehen.

Sie konnte ihre Keramiken gemeinsam mit Künstlern in Galerien zeigen, so 1974 mit Arthur Stoll in Heidelberg. Aber auch in den Ausstellungen des Bundes der Kunsthandwerker und der Gedok war sie stets präsent.

Im Keramikforum Freiburg, das seit 30 Jahren die Freiburger Keramiktage veranstaltet, gehört sie zu den Gründungsmitgliedern. 2013 musste Ika Schilbock ihre Werkstatt aufgeben.

Am 24. Februar 2021 ist sie im Alter von fast 95 Jahren gestorben.

Vita Ika Schilbock
04. Juli 1926 geboren in Elberfeld
1947-1949 Töpferlehre bei Eva Kumpmann in Göttingen
1950-1954 Töpfergesellin bei Monika Maetzel in Hamburg, Zeichenunterricht bei Emil Maetzel
1954 Meisterprüfung
1955-1957 Australien, Reisen und Arbeiten
1958-1965 Aufbau der Töpferwerkstatt und Lehrtätigkeit an der Hermann-Lietz-Schule Schloss Bieberstein bei Fulda
1966-1969 eigenes Atelier in Waldkirch
1970-2016 eigene Atelier in Freiburg
24. Februar 2021 gestorben in Freiburg

Weitere Informationen:
Dr. Maria Schüly
Tel 0761 407819
maria.schuely@googlemail.com

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