Vom 26. November bis 31. Dezember 2022 präsentiert die Zeitkunstgalerie in Halle/ Saale Bilder von Dieter Gilfert und keramische Kunst von Thomas Kummer.
THOMAS KUMMER
Steinzeug – inspiriert von Art déco und fantastischen Geschichten
„In der Tradition bodenständiger Handwerkskunst entsteht die Form auf der Töpferscheibe. Dort wird sie solange verfeinert, bis sie ihre endgültige, kunstvolle Form gefunden hat.
Im lufttrockenen Zustand engobiere ich sämtliche meiner Werke partiell, überziehe sie also teilweise mit einem eingefärbten Tonschlicker. Dabei verwende ich gern eine Sinterengobe, die im Glasurbrand bei 1230 Grad gebrannt wird und zu einem anthrazitfarbenen, glasurähnlichen Überzug ausfließt.
Dann folgt das Scraffito: Mit dieser ältesten keramischen Gestaltungstechnik ritze ich meine Entwürfe – mal floral inspiriert, mal strenger und geometrisch.
Es folgt der erste Brand, der Schrühbrand oder auch Vorbrand bei 910 Grad. Ich glasiere mit unterschiedlichen Feldspatglasuren und setze so charaktervolle Akzente, die die Tragweite der Form unterstreichen, die Malerei stützen und durch ihren Variantenreichtum im Spannungsfeld zwischen stark glänzend und matt auf das Interessanteste miteinander korrespondieren.
Schließlich befinden sich mehrere unterschiedliche Glasuren auf dem Gefäß und werden im Glasurbrand bei 1230 Grad oxidierend gebrannt.
Man sieht meinen Arbeiten an, dass während ihrer Herstellung und Gestaltung nichts dem Zufall überlassen wird.
Spätestens jetzt – nach dem Glasurbrand – wäre in den meisten Werkstätten die eigentliche Arbeit des Keramikers vollendet. Doch in meiner Studiowerkstatt geht die Herstellungsreise weiter: Nun folgt das Vergolden. Vergoldungen finden wir nicht nur in der kunstvollen Vollendung von Porzellan oder Glas, sondern auch bei in gleich hoher Qualität hergestelltem Steinzeug.
Seit mehr als 25 Jahren arbeite ich mit Gold, Platin, Goldbronze und Lüster. Bezugsquellen für diese edlen Materialien finde ich weltweit – beispielsweise in Russland, Italien, Deutschland oder Arabien.“
DIETER GILFERT
Der Mensch- sein soziales Handeln, seine asozialen Beziehungen, oder umgekehrt? Gilfert gibt keine Antworten- er fordert auf, sich in die Atmosphäre, die seine Bilder umgibt einzufinden, die energiegeladen, ironisch und leicht satirisch daherkommt und den Betrachter zur Phantasie anregt. Scheinbar naiv stellen sich die Figuren, die beim näheren Betrachten ihre Metaphern zeigen, dar.
Gilferts großköpfige, charakterstarke Wesen im freien Raum mit ihren typisierten Körperhaltungen deuten auf Motive, wie Liebe, Tod, Macht, Schuld, Sühne und Erlösung.
Die Themen führen das Überirdische zum Menschen zurück. In den großzügigen Arrangements reduziert der Maler auf das Wesentliche und Fassbare. Dadurch stellt sich eine seltene Leichtigkeit in der Komposition her. Formal und Farblich setzt er dabei auf Kontraste.
Doch nicht nur diese Arbeiten, die ihren verschmitzten Witz und ihren trockenen Humor aus sich selbst ziehen, sondern auch die Landschaft macht die Arbeit Gilferts aus. Neubauten stehen neben ursprünglicher Natur.
Dieter Gilfert – Bilder
Thomas Kummer – Keramische Kunst
Ausstellungseröffnung am Samstag, 26. November 2022 um 11.00 Uhr.
Es spricht: Rüdiger Giebler
Langer Abend der Galerien ab 17.00 Uhr.
Künstler der Galerie. Vorzugsgrafik von Rainer Henze. Kalender von namhaften Künstlern der Zeitkunstgalerie. Arbeiten von IRIS BAND, LUTZ BOLLDORF, BRUDLOFF, FRITZ CREMER, ANDREA DAMP, ALBERT EBERT, MORITZ GÖTZE, HANS GRUNDIG, BERNHARD HEISIG, KARIN JARAUSCH, INGE JASTRAM, MARTIN MÖHWALD, OTTO MÖHWALD, OTTO PANKOK, RONALD PARIS, UWE PFEIFER, NURIA QUEVEDO, GÜNTHER RECHN, WILLI SITTE, KLAUS THIEDE, HANS TICHA, MAX UHLIG, PROF. MARTIN WETZEL und vielen anderen großartigen Künstlern.
Ausstellungsdauer:
26. November – 31. Dezember 2022
ZEITKUNSTGALERIE
Jutta Wittenbecher
Kleine Marktstraße 4
06108 Halle (Saale)
Tel 0345 20247-78
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