In einer Sonderausstellung präsentiert das Europäische Museum für Modernes Glas ab dem 26. Mai 2023 „Studioglas aus Dänemark“.
Die Ausstellung vereint gut 50 über einen Zeitraum von 45 Jahren gefertigte Werke von 26 Künstlerinnen und Künstlern sowie Entwerfern, die in Dänemark geboren sind, in Dänemark leben oder gearbeitet haben. Die eine Hälfte der Ausstellung besteht aus aktuellen Leihgaben, die andere aus dem Bestand der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Zusammen entsteht ein breitgefächerter Überblick über die Besonderheiten der dänischen Kunst aus Glas.
Bemerkenswert ist die lange Tradition des mundgeblasenen Glases in Dänemark, die bis heute anhält und auch in der Ausstellung deutlich wird. Anders als in anderen europäischen Ländern, in denen mittlerweile ein breites Spektrum an Techniken angewendet wird, dominiert in Dänemark immer noch das mundgeblasene Glas.
Ungewöhnlich großformatige Objekte in dieser Technik stammen von George William Bell, Susanne Jøker Johnsen, Morten Klitgaard sowie Jonas Joël Niedermann.
Den Anfang der Ausstellung markieren Gläser und Gefäße der Glashütte Holmegaard, die nach Entwürfen verschiedener Gestalter entstanden und eine Verbindung zum Studioglas offenbaren. Im Mittelpunkt der dänischen Studioglasbewegung steht Finn Lynggaard, dem einflussreichen Lehrer an der Schule für Kunst und Handwerk in Kopenhagen und Gründer des Glasmuseums in Ebeltoft. Von ihm sind eine Gefäßgruppe und Glasobjekte zu sehen.
Eine wichtige Rolle bei der Internationalisierung des dänischen Glases spielt die Glas- und Keramik-Klasse des Instituts für Architektur, Design und Restauration der Royal Danish Academy auf Bornholm. Zahlreiche aus Europa und Amerika stammende Künstlerinnen und Künstler wurden dort ausgebildet und sind anschließend zumindest zeitweilig in Dänemark geblieben. Auch in der Ausstellung sind einige Künstlerinnen und Künstler mit Werken vertreten, die einen engen Bezug zu Bornholm haben.
Weit über das traditionelle Glasblasen hinaus, gehen einige mehrteilige Arrangements und Installationen. Steffen Dam präsentiert eine Serie von Glaszylindern, die mit ihren quallenartigen Gebilden an Kunstkammerstücke erinnern, während Ida Wieths Installation „Passage“ aus zahlreichen geblasenen Glasröhren besteht, die einen eng definierten, begehbaren Raum einfassen. Das Thema Memoria greift Micha Karlslund auf und erzählt mit ihrem Objekt „Skrv snart“ die Geschichte einer Migration. So steht auch Glas aus Dänemark für eine Auseinandersetzung mit aktuellen Themen.
(Text: Dr. Sven Hauschke)
Studioglas aus Dänemark – Modern glass from Denmark
Ausstellungsdauer:
26. Mai bis 19. November 2023
Öffnungszeiten:
täglich 09.30 – 13.00 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr
Europäisches Museum für Modernes Glas
Rosenau 10
96472 Rödental (bei Coburg)
Tel 09561 879-0 oder
09563 1606 (während der Öffnungszeit)
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