Ausstellung Hans Wewerka und das Westerwälder Steinzeug des Jugendstils

Das Stadtmuseum am Markt (sam) in Wiesbaden präsentiert die Ausstellung „Nach dem Leben geformt. Hans Wewerka und das Westerwälder Steinzeug des Jugendstils“.

Der lange Zeit nur Kennern bekannte Keramiker und Bildhauer Hans Wewerka (1888 – 1915), geboren in Nordböhmen bei Gablonz in Österreich‐Ungarn und aufgewachsen in Höhr‐Grenzhausen im Westerwald, wurde erst jüngst wiederentdeckt.
Wiesbaden bildet die vierte und letzte Station der Wanderausstellung, deren Konzeption als Werkschau um neugewonnene Erkenntnisse zu Leben und Werk des im 1. Weltkrieg als Soldat jung gestorbenen Künstlers bereichert wird.

Hans Wewerka, „Wahlrechtsdemonstrant“, 1912, Salzglasiertes Steinzeug, Ausführung in „Kölnischbraun“, Fa. Reinhold Hanke für die Vereinigten Steinzeugwerke in Höhr-Grenzhausen, 21 x 6 x 8 cm, Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, SNA, ©Foto: Patrick Bäuml, Wiesbaden

Hans Wewerkas Kleinplastik entstand zwischen 1908/1909 und 1913. In dieser Zeit bildete er sich an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf bei Rudolf Bosselt (1871 – 1938) zum Bildhauer weiter und wirkte ab 1911 als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Magdeburg in der Klasse für Bildhauer und Modelleure.

Hans Wewerka, „Bäuerin mit Kind“ “, um 1910, Salzglasiertes Steinzeug, Ausführung in „Blaugrau“, Fa. Reinhold Hanke für die Vereinigten Steinzeugwerke in Höhr-Grenzhausen, 26 x 12 x 11 cm, Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, SNA, ©Foto: Patrick Bäuml, Wiesbaden

Die Figuren zeigen im Spannungsfeld von Jugendstil, Realismus und Expressionismus vorwiegend Menschen des Alltags wie Marktfrauen, Frauen mit Kindern und Wanderhändler. Seine Motive fand der Künstler zumeist auf der Straße und auf Marktplätzen in dem um 1900 verarmten, kleinbäuerlich geprägten Westerwald.

Hans Wewerka, „Marktweibergruppe“, um 1912, Salzglasiertes Steinzeug, Ausführung in „Kölnischbraun“, Fa. Reinhold Hanke für Vereinigte Steinzeugwerke, Sammlung Dr. Jürgen Schimanski, Bonn, ©Wewerka Archiv Magdeburg, Foto: Daniel Büche

Gezeigt werden alle bislang bekannten 56 Figuren, die 11 verschollenen im Foto. Ausgeführt zumeist in salzglasiertem Steinzeug durch die Keramikfirmen Reinhold Hanke und Reinhold Merkelbach, markieren sie den Beginn figürlicher Serienproduktion in der Westerwälder Steinzeugindustrie.

Mehr Infos finden Sie hier:
Presseinformation zur Sonderausstellung (PDF)
Flyer zur Ausstellung (PDF)

Hans Wewerka (rechts) mit seinem Bruder Rudolf und seiner Mutter, Höhr um 1903, Archiv Heribert Fries, Höhr-Grenzhausen

„Nach dem Leben geformt. Hans Wewerka und das Westerwälder Steinzeug des Jugendstils“

Ausstellungsdauer:
20. März bis 21. Juli 2024

Begleitprogramm:
VORTRAG – U. Linnemann: „Hans Wewerka – neue Erkenntnisse zu Biographie und Werk“
Di 28. Mai 2024 um 18.00 Uhr
VORTRAG – Dr. J. Schimanski: „Ein Sammler stellt vor: Jugendstil vom Feinsten – das Westerwälder Steinzeug“
Di 25. Juni 2024 um 18.00 Uhr
KURATOREN-FÜHRUNGEN
jeweils donnerstags um 18.00 Uhr
11. April | 16. Mai | 13. Juni 2024

Öffnungszeiten:
Di bis So 11.00 – 17.00 Uhr
Do 11.00 – 20.00 Uhr

sam – Stadtmuseum am Markt
Marktplatz
65183 Wiesbaden
Tel 0611 4475 0060
info@stadtmuseum‐wiesbaden.de
www.stadtmuseum‐wiesbaden.de

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