Keramik in Rheinland-Pfalz

Der Westerwald in Rheinland-Pfalz ist über Grenzen bekannt für seine Tonvorkommen, die damit verbundene Historie und die bis heute erfolgreiche Keramikindustrie. Hat sich heute eine eher industriell arbeitende Keramikszene angesiedelt, waren die Euler im 18. und 19. Jahrhundert durch ihre handwerklich erstklassige Arbeit und ihr Ideenreichtum sehr erfolgreich.

Nicht weit vom Rhein gelegen, konnte die Ware auf dem Wasserweg bis nach Rotterdam und von dort nach Übersee verkauft werden. Das Besondere am Westerwälder Steinzeug ist, dass die Gefäße durch Brennverfahren und Salzzugabe dicht gesintert und somit wasserundurchlässig und säurebeständig ist. Zu jener Zeit ein seltenes Verfahren.

Die Gemeinde Höhr-Grenzhausen hat sich zu einem Zentrum der Keramikausbildung entwickelt. Es gibt eine Berufschule, Fachschulen und Hochschulen – sowohl für Keramikkunst als auch Keramiktechnik. Das Keramikmuseum Westerwald präsentiert in einer Sammlung die Historie des Rheinischen bzw. Westerwälder Steinzeugs, aber auch moderne Keramikkunst zeitgenössischer Keramiker. Wettbewerbe anlässlich des jährlich stattfindenden Keramikmarktes, oder auch so hochkarätige Keramikwettbewerbe wie der Westerwaldpreis oder der Naspa-Preis zeugen von einem lebhaften Museumsbetrieb, der das Thema Keramik von allen Seiten beleuchtet. Die Handwerkskammer unterstützt die Keramikszene des Landes mit Ausstellungen in ihren Galerien sowohl in Mainz als auch in Koblenz und organisiert hochwertige Kunsthandwerkermärkte im Land.