Alte Handwerkskunst und zeitgenössisches Design zeigt der 27. Bonner Töpfermarkt und lädt Fans individueller Lebensart am 15. und 16. Juni 2024 ab jeweils 11 Uhr zum Flanieren auf dem Münsterplatz ein.
Rund 40 ausgewählte Keramikschaffende aus dem In- und Ausland, darunter viele neue Aussteller, präsentieren Handgemachtes von hoher Qualität: zartes Porzellan, geschmackvoll dekoriertes Geschirr aus Steinzeug, Gefäße in allen Formen und Farben, Kunstkeramik, Accessoires für Haushalt und Garten, Zimmerbrunnen, Plastiken und vieles mehr.
Wer selbst töpfern möchte, ist im Aktionszelt des Marktes herzlich dazu eingeladen. Nähere Informationen unter www.keramikerinnung-nordrhein.de
Mehr als zehn neue Keramiker zählt die diesjährige Ausstellerliste, darunter der in Halle/Saale ansässige Atsushi Kitahara, die ukrainische Manufaktur SaGa Pottery, Zora Löbach von der Elbe mit ihrer Majolika-Keramik und Johanna Schneider, die nach ihrer Ausbildung bei Andreas Erbe in Kassel 2022 zur Bundessiegerin im Keramik-Handwerk gekürt wurde. Ihr Metier ist die Gebrauchskeramik aus dichtgebranntem, robustem Steinzeug, zum Beispiel Tassen für den Espresso am Morgen oder Müsli-Bowls mit Meeresbrise-Glasur, aber auch Seifenschalen und Hundenäpfe.
Keramik für Schönheit und Genuss
Kann Keramik spirituell trösten? Ja, wenn es nach dem japanischen Keramikkünstler Atsushi Kitahara geht. Er plädiert dafür, Essen und Trinken sehr bewusst zu genießen, zum Beispiel mithilfe der besonderen Haptik seines Geschirrs. Die Farben seiner Vasen, Schalen, Tassen und Teller aus Porzellan setzt er sehr reduziert ein, die Formen gestaltet er mal einfach, mal verschachtelt.
Experimentelle Formen und Techniken fallen auch bei Aleksander und Galina Barabanov aus Kiew auf. Kräftige, grobe, oft auffällige Glasuren und unregelmäßige, raue Kanten, die mit dem Reiz des Unvollkommenen spielen, sind das Markenzeichen ihrer Arbeiten. „Wir möchten neue Ausdrucksformen für Ton finden und den Raum mit Schönheit füllen“, sagt das Duo, das auch die Gastro-Szene mit Unikat-Keramikgeschirr ausstattet.
Von der Krim stammt Marina Kurukchi. Ihre leuchtenden Töpferwaren sind mit einem besonderen krimtatarischen System von Ornamenten bemalt, dem „Örnek“, das 2021 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (UNESCO) aufgenommen wurde.
Junge Talente unter den Ausstellern
Neben vielen Stammausstellern können Besucher Isabella Bilstein aus Köln wiedertreffen. Die junge Keramikerin ist breit aufgestellt: Sie produziert hochwertige gedrehte und aufgebaute Steinzeugkeramik, arbeitet bildhauerisch-plastisch und gibt in ihrer Kölner Werkstatt Töpferkurse. „Dass wir von der Innung in diesem Jahr neben etablierten Ausstellern eine spannende jüngere Generation von Keramikschaffenden präsentieren können, freut uns besonders“, sagt Ruth Kirsch vom Marktteam.
Ständiger Standort für Beethoven-Mosaik gefunden
Gute Nachrichten gibt es bezüglich des Beethoven-Mosaiks, das im Rahmen der 25-Jahr-Feier des Bonner Töpfermarktes als Mitmachprojekt entstanden war. Mit Unterstützung des Vereins „Bürger für Beethoven“ ist Veronika Dietz, Obermeisterin der Keramiker-Innung Nordrhein, eine erfolgreiche Kooperation mit dem Rheinhotel Dreesen eingegangen. Das große Mosaik wird demnächst an der Kaimauer des Hotels ein permanentes keramisches Highlight des Godesberger Rheinpanoramas werden, wie die Geschäftsführer Fritz Dreesen und Christof Keller bekanntgaben. Der WDR berichtete darüber am 30.10.2023.
Fotos von links nach rechts:
Isabella Bilstein, Teeset, ©Foto: Isabella Bielstein
Saga Pottery, Chawan für Matcha, japanische Kurinuki-Technik, champetre clay, handgemachte Glasur, ©Foto: Angelina Sokolova
Johanna Schneider, Tassen der Kollektion Gut´ Wetter, Steinzeug, ©Foto: Johanna Schneider
Portrait Marina Kurukchi
Atsushi Kitahara, vier Gefäße, ©Foto: Atsushi Kitahara
Mi Sook Hwang, Cylinder, Porzellan gedreht bemalt, ©Foto: Mi Sook Hwang