Keramikerportrait 2008: Ashraf Hanna und Peter Beard

Das „Keramikerportrait“ findet im Rahmen des keramischen Begleitprogramms des INTERNATIONALEN OLDENBURGER TÖPFERMARKTES statt, den die Werkschule in jedem Jahr am ersten Augustwochenende veranstaltet. Mit Ashraf Hanna und Peter Beard stellt das „Keramikerportrait“ zwei herausragende Vertreter der britischen Keramikszene vor.

Das „Keramikerportrait“ findet im Rahmen des keramischen Begleitprogramms des internationalen Oldenburger Töpfermarktes statt, den die Werkschule in jedem Jahr am ersten Augustwochenende veranstaltet. Eingeladen werden herausragende Keramiker/innen internationalen Ranges. In einem ganztägigen Seminar stellen sie die individuelle Besonderheit ihrer Keramik und die damit verbundenen speziellen Arbeitstechniken und Brennverfahren mittels praktischer Arbeitsdemonstrationen vor.

Das „Keramikerportrait“ richtet sich an Keramikinteressierte jeglicher Couleur und ist besonders inspirierend für diejenigen, die Ton als Arbeitsmaterial beruflich im handwerklichen, pädagogischen, therapeutischen oder künstlerischen Arbeitsbereich einsetzen.

Der Ägypter Ashraf Hanna studierte Kunst und Design, dann Bühnenbild in London, 1997 erst kam er zur Keramik. In seiner Arbeit perfektioniert er die Technik des Raku für elegante Gefäße mit raffinierten Dekoren. Ashraf Hanna baut seine formvollendeten Gefäße aus einer eigenen Steinzeug-Masse auf, glättet deren Oberflächen anschließend mehrfach mit Metall- und Gummi-Drehschienen. Nach dem Schrühbrand bei 1000°C werden die Oberfl ächen mit Reserve-Techniken mit Dekoren versehen, teils grundiert mit Glasur und Engobe, Fuß und Öffnung betonend. Der Raku-Brand bei 850°C setzt das perfekte Handwerk den Flammen und dem reduzierenden Rauch aus, die es mit ihrer Lebendigkeit zeichnen. Wachs versiegelt die fertigen Keramiken: „Meine Arbeit sucht einem Balance zu erreichen, die die Keramiken unauflöslich an die Formen und Techniken einer historischen Welt bindet und sie zugleich in ihrer Individualität ganz und gar zeitgenössisch erscheinen läßt. Ich bin immer wieder gespannt auf die Wechselwirkung zwischen der Präzision meiner Formen und dem Eigenwillen des Feuers.“

Peter Beard zählt zu den international renommiertesten Keramikern seines Landes. Auch er kam erst auf Umwegen zur Keramik, studierte zunächst in London Industrie- und Möbeldesign, bis er 1975, nach Mitarbeit in einer Keramikwerkstatt, sein eigenes Studio eröffnete. Peter Beards Arbeit ist befasst mit dem Verhältnis zwischen Form und Dekorzeichnung, die ineinander aufgehend den Schein gewordener Natürlichkeit erzeugen. Dabei geht es nicht um Nachahmung, sondern um Ästhetik, die eine organisch/anorganische Schönheit vermittelt, wie sie nur in Naturerscheinungen zu finden ist. So erstaunt es nicht, dass Peter Beard immer wieder von Naturformen inspiriert wird. In der Form seiner Gefäße ist er an historischen Vorbildern orientiert; Gefäße des antiken Ägypten sind ihm Maßstab. Trotz des lebhaften Dekors, meist aus Folgen gekurvter Linien gebildet, Oberflächen in rhythmische Vibration versetzend, bleiben seine Plastiken und Gefäße stille Objekte, die einer kultivierten Archaik huldigen. Peter Beards Steinzeug-Arbeiten sind teils gedreht, teils aufgebaut und bei 1280° C oxidierend gebrannt. In Schichten legt er Glasuren übereinander, Pastell-Töne und kräftige Farben abwechselnd. Durch aufwendige Reserve-Techniken erzeugt er die für ihn typischen meisterlichen Textur-Oberflächen – nicht zufällig ist er Autor eines Buches über diese Dekor-Techniken. „Ziel meiner Arbeit sind schöne Gegenstände, die zwar modern und doch, eine zeitlose Qualität aufweisend, der Geschichte verpflichtet sind.“

Freitag, 01.08.2008 / 10.00 bis 17.00 Uhr
€ 50,00 (inkl. Mittagsimbiss)

Veranstaltungsort ist die Werkschule. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache mit zusammenfassenden Übersetzungen statt.

Weitere Informationen auf der offiziellen Website des Internationalen Oldenburger Töpfermarktes oder der Homepage der Werkschule.

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