Five Sisters and a Family Tree

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Am Sonntag, 17. Januar 2016 endet die Ausstellung der schottischen Künstlerin Susan O’Byrne in der Galerie Heller in Heidelberg mit einer Finissage.

Susan O’Byrnes Tierfiguren scheinen der angelsächsischen Literaturtradition jener Erzählungen und Romane zu entstammen, in denen Tiere Habitus und Charakter der Menschen verkörpern, ohne ihre animalische Eigenart preiszugeben. Zwar als Gattung identifizierbar, gleichwohl von geradezu beseeltem Ausdruck, sind die Wesen der 1973 geborenen Schottin alles andere als zoologische Studien – ihre Poesie und Lebendigkeit reichen weiter: So sehr sie zweifellos Abbilder sind, so sehr sind sie zugleich verfremdet durch ihre besondere Machart.

In ihnen verkörpert sich Susan O’Byrnes Kinderleidenschaft für Tierfigürchen; zugleich verwirklicht sich aber auch ihr zeichnerisches und malerisches Talent. Es war die Wendung zum keramischen Material, die sie die Präferenzen in neuartiger Weise verbinden ließ: Fortan „zeichnete“ sie mit Draht, dreidimensionale Körper umreißend, die sie anschließend mit dekorierten Tonplatten belegte, gratwandernd zwischen der eindringlichen Emotionalität ihrer Menagerie und der Materialität einer flickenartigen, von artfremden Dekoren gemusterten „Haut“ der knopfäugig blickenden Rehe, Schafe und Vögel.

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Mit dieser zweiten Präsentation der schottischen Ausnahmekünstlerin in der Heidelberger Galerie Marianne Heller wird die „Evolution“ der Schöpfung O’Byrnes augenfällig: Noch virtuoser und gewagter als vordem bildet sie die nun mitunter exotisch anmutenden Tiere in der ihr eigenen Technik, noch inniger verbinden sich Motiv, Material und Dekore paradoxerweise zu größerer Lebensnähe, die ferner doch nicht sein kann.

Unter dem Titel Five Sisters and a Family Tree erzählt die Künstlerin Susan O´Byrne die Geschichte ihrer Familie. Die jeweiligen Personen sind einzelnen Tierfiguren zugeordnet. Zum Beispiel fünf Schwestern (Five Sisters) als junge Rehe, die übrige Familie in einer Ahnentafel (Family Tree) in drei Schränken angeordnet.

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Finissage: Sonntag, 17. Januar 2016 von 11.00 bis 18.00 Uhr

Ausstellungsdauer:
06.11.2015 bis 17.01.2016

Öffnungszeiten:
Di bis Fr 11.00–13.00 Uhr und 14.30–18.00 Uhr
Sa 11.00–18.00 Uhr

Galerie Marianne Heller
Friedrich-Ebert-Anlage 2
Im Stadtgarten
69117 Heidelberg
Tel 06221 619090
info@galerie-heller.de
www.galerie-heller.de

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