Dieter Blefgen Keramik


Breslauer Straße 31 | 59821 Arnsberg
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Werkstatt und VulkanRaku-Arbeiten von Dieter Blefgen

Blickt man auf die Geschichte der Menschheit, so gibt es seit ewigen Zeiten den Wunsch des Menschen, zu gestalten. Es reicht ihm nicht die Welt um ihn herum – so wie sie ist – vielmehr ist er bestrebt, Zeichen zu setzen. Natürliche Materialien gibt es dazu zwar genug, doch setzen sie durch ihre eigene Beschaffenheit dem Formwillen oft enge Grenzen. Anders ist dies beim Lehm oder Ton. Er ist weich und formbar, hat keine gegebene, dauerhafte Gestalt, Widerstand ist ihm fremd und er nimmt den Willen des Menschen nicht nur an, sondern er nimmt ihn auf, macht ihn zu seinem Selbst. Doch ohne weiteres Zutun fehlt dem Ton die Dauerhaftigkeit, die als Ziel den Schaffens­willen des Menschen begleitet. Erst durch die elementare Kraft des Feuers wird das Werk vollendet. Erde, Wasser, Luft und Feuer – die vier klassischen Elemente vereint der Keramiker letztlich so in seinem Werk.

Dieter Blefgen ist mit Leib und Seele Keramiker. Er stammt aus dem Sauerland und gehört zu den Menschen, die die Faszination, die der Keramik innewohnt, nicht mehr los gelassen hat. Dass Keramik nichts anderes ist als Lehm oder Ton, dessen ist er sich bei der Arbeit stets bewusst. Was macht also für ihn den Reiz dieses Schaffens aus? Auf der einen Seite ist es der archaische Weg des Umgangs mit dem Material, das Ausformen, Antragen und Modellieren mit den Händen. Auf der anderen Seite ist es die kaum zu übertreffende Spannung, die herrscht, wenn das Werk dem Feuer ausgesetzt ist. Von ganz entscheidender Bedeutung ist eben der Brand gerade der Objekte, die seit einigen Jahren im Zentrum des Schaffens von Dieter Blefgen stehen. Raku, diese alte japanische Technik des Umgangs mit dem Ton, vermittelt dem Schaffenden einen besonders direkten Einblick in die Entstehung des fertigen Werkes. Läuft der Brennvorgang sonst vollständig – vor den Augen – verborgen im Ofen ab, so vollzieht er sich, zumindest in Teilen, sozusagen öffentlich: Der Glasurbrand erfordert das direkte Feuer ebenso wie das direkte Eingreifen des Keramikers, der sie rot glühend dem Feuer entreißt, um sie zur Reduktion beispielsweise in mit Sägemehl gefüllte Behälter zu betten.

1949 in Arnsberg geboren

  • 1968-1971 Studium am Staatlichen Pädagogischen Fachinstitut Leverkusen, Schwerpunkt Keramik
  • seit 1973 Fachlehrer an der Realschule Hüsten in Arnsberg
  • seit 1974 eigene Werkstatt in Arnsberg und Lehrtätigkeit an der Volkshochschule der Stadt Arnsberg
  • seit 1986 Beschäftigung mit alternativen Brennverfahren und mit Raku
  • Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Handwerk – Kunst – Design im AdK
  • Mitglied der Künstlergruppe Sepia

Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in europäischen Ländern sowie in Japan
Arbeiten in privaten und öffentlichen Sammlungen

Raku Raku ist eine besondere japanische Töpfertechnik, deren Spitzenleistungen wir in Museen und Sammlungen bewundern können. Ende des 16. Jahrhunderts erlebte die Raku-Technik einen Höhepunkt, der als stilbildend bezeichnet werden kann und kaum eine Steigerung zulässt. Die Raku-Keramik stand seit jeher ganz im Dienst der Tee-Zeremonie, atmete deren Geist – den Geist des Zen-Buddhismus – und verkörpert eine höchst anspruchsvolle Ästhetik natürlicher Einfachheit. Heute erlebt Raku als ein besonders ursprüngliches, naturnahes Brennverfahren im Sinne primitiven Töpferns, eine Renaissance. Es setzt durch seinen homogenen, zeitlich relativ kurzen Arbeitsablauf – der Keramiker bleibt vom Formen bis zum Schluss des Brennens hindurch stets in engem Kontakt mit seinem Werk – einen starken Akzent auf den Erlebnisvorgang. Das ursprünglich Japanische gipfelt in der „Philosophie des Zufalls“, die den Keramiker zu Experimenten ermutigt. In der Formensprache zeigt sich dabei verstärkt die Hinwendung zum Skulpturalen.