Christine Ruff Ceramic


Hofaue 53-55 | 42103 Wuppertal
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Ausgangspunkt der Entwicklung ihres Formenkanons ist ein kelchförmiges Objekt mit nahezu sakraler Ausstrahlung. In Höhe und Öffnung variiert, ruht es stets auf gleich schlankem Fuß. Die weiße Engobe verleiht der doppelwandigen Schale eine weiche, matte Oberfläche. Sie ermöglicht kontrastreiche, das Volumen betonende Licht- und Schattenspiele. Gleichwohl wird jedoch gerade durch den präzis gezeichneten Rand des Objektes dessen Form strukturiert und dessen Eleganz begründet.

Doch auch profane Gegenstände inspirieren Christine Ruff. In Anlehnung an einfache Dinge der 50-er Jahre wie Schalen, Dosen, Flaschen oder Becher entwickelt sie sodann eine anmutig schlichte Bauchvase. Wiederum variiert sie deren Form, indem sie ihren Umfang mit steigender Höhe verjüngt. Dem Objekt verleiht auch hier der schmale Fuß Leichtigkeit und die weiße Engobe eine edle Aura.

Die strenge Einfachheit ihrer nunmehr um Flaschenvasen, Schalen und Flacons erweiterten Formenvielfalt wird schließlich mit Farbe und Dekor durchbrochen. Doch dabei wird niemals die jeweils gefundene, in ihrer Reduktion skulpturale Qualität gewinnende reine Form verdeckt. Vielmehr wird deren Exklusivität mit Pastellfarben um eine zarte, mit kräftigem Rot um eine heitere oder mit Streifen, Linien, Punkten oder Netzen um eine graphische Note ergänzt und mithin variiert.
Damit stehen die skulpturalen Objekte Christine Ruffs für Eleganz, Leichtigkeit und Exklusivität der reinen Form, die sich jedoch dem Nutzen grundsätzlich nicht entziehen.

So wie bei ihren Paarvasen die Trennung der gruppierten Objekte die Innigkeit des Paares definiert, wird auch durch die Gruppierung ihrer Bauch- und Flaschenvasen die jeweilige Form dynamisiert und eine geradezu menschliche Bezogenheit der Objekte erreicht, was ihnen zusätzlich Würde und Geheimnis gibt.

Christine Ruff absolviert in Zell am Hammersbach (Baden-Würtemberg), ihrem Geburtsort (1959), zunächst eine Ausbildung zur Kerammalerin. Es folgen Studien an der Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhausen. Von 1998 bis 2004 arbeitet sie als Assistentin des Bildhauers Toni Cragg in Wuppertal. Dort gründet sie anschließend auch ihr eigenes Atelier, um fortan schlichte, skulpturale, keramische Objekte zu entwickeln.

Ihre Objekte sind stets äußerst dünnwandig aus Steinzeugton gegossen. Deshalb modelliert sie ihre Formen zunächst an der Drehbank an Gipsmodellen, die ihr dann als Vorlage für die Gussform dienen. Ihre Objekte werden bei 1200ºC gebrannt und erreichen so die nötige Härte und Haltbarkeit.
(Quellen: Christine Ruff; Neue Keramik März/April 2008, WAZ 8. April 2008)